Emmendingen: Autorenlesung „Wir Kinder des 20. Juli“

»Die Familie Graf Stauffenberg wird ausgelöscht werden bis ins letzte Glied. «So kündigte Heinrich Himmler 1944 an, wie das Nazi-Regime auf das gescheiterte Hitler-Attentat vom 20.Juli reagieren würde: mit unnachgiebiger Rache. Zweihundert an der Verschwörung Beteiligte wurden hingerichtet. Ihre Kinder den Eltern entrissen, verschleppt, in Heime gesteckt.

80 Jahre später hat Bestseller-Autor Tim Pröse diese Töchter und Söhne des Widerstands gegen Hitler besucht, begleitet und ihnen zugehört.
Welche Erinnerungen an damals haben sie geprägt? Wie fanden sie ihren Weg durch diese Stunde Null, die ihnen und den getöteten Müttern und Vätern nicht einmal einen Grabstein als Ort der Trauer zugestand? Welches Erbe haben sie von ihren mutigen Eltern übernommen? Welche Botschaft an die Nachwelt haben sie in einer Zeit, da sich die Demokratie in Deutschland wieder den Anfeindungen von Krieg, Diktatoren und radikalen Kräften ausgesetzt sieht?

Autorenlesung mit Tim Pröse
Einführung durch den Historiker Dr. Heinrich Schwendemann

Autorenlesung
25. Juni 2024, 19:30 Uhr
Altes Rathaus, Bürgersaal
Marktplatz 1, 79312 Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Webtalk-Reihe „Freiburg und die Region in der Zeit des Nationalsozialismus“

Die von den Nationalsozialist:innen erzwungene Stärkung der „Volksgemeinschaft“ bedeutete auch in Freiburg und in der Region die Verdrängung und Verfolgung verschiedener Bevölkerungsgruppen.
Mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll an Beispielen untersucht werden, wie weit die beteiligten Akteur:innen und die Stadt Freiburg ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet haben.

Die Webtalks beleuchten die NS-Zeit aus unterschiedlichsten Perspektiven und fragen nach den – teilweise unvollständigen oder widersprüchlichen – „Erinnerungsfiguren“ (Jan Assmann), die das Selbstverständnis und die Erinnerungskultur in Freiburg und der Region bis heute maßgeblich prägen.

Moderation:
Julia Wolrab (Wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg)
Jost Großpietsch (Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und Gedenkinitiativen in Baden-Württemberg)

5. Juni | 26. Juni | 17. Juli
jeweils ab 20.15 Uhr
Online: https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq

Emmendingen: Internationaler Museumstag im jüdischen Museum Emmendingen

Am 19. Mai findet der internationale Museumstag statt und auch das jüdische Museum Emmendingen hat hierfür ein folgendes Programm aufgestellt:

11:00 – 17 Uhr: Tag der offenen Tür
Das jüdische Museum Emmendingen öffnet seine Türen bei freiem Eintritt. Wir bieten unseren Gästen Führungen nach BEdarf, laden zur Begegnung, zum Austausch und zum Schmökern am Büchertisch ein.

11:30 – 13:00 Uhr: „Schabbat Schalom“
Monika Rachel Raija Miklis erklärt anhand von Kultgegenständen den Schabbat und führt im Anschluss durch die von ihr kuratierte Wechselausstellung „Von Lokomotiven, Fischen und Blumen – Der Geruch des Schabbat“ im Jüdischen Museum

13:30 – 14:00 Uhr: „Jüdisches Leben in Emmendingen – gestern und heute“
Noemi Wertheimer und Carola Grasse laden zur Kurzführung auf dem Schlossplatz/Platz der ehemaligen Synagoge ein.

14:30 – 15:00 Uhr: „Museum digital“
Dorothea Scherle präsentiert das digitale Gedenkbuch auf der Medienstation in der Daueraustellung des Museums

15:30 – 16:30 Uhr: „Denn am Sabbat sollst du ruhen“
Dr. med. Ursula Hellerich erinnert an die Schriftstellerin Batya Gur und geht der Frage nach. wie ihr Vermächtnis heute in der Literatur Israels weiterlebt.

17:00 – 18:30 Uhr: „Die Liturgie des Schabbat“
Elija Schwarz, Kantor und Religionslehrer der Jüdischen Gemeinden Dresden und Elmshorn, stellt die Liturgie vor und veranschaulicht sie mit Musikeinspielungen.

Sonntag, 19. Mai ab 11 Uhr
Jüdisches Museum Emmendingen,
Schlossplatz 7, Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Liederabend Kurt Weill

Der am 2. März 1900 in Dessau geborene Komponist Kurt Weill starb am 3. April 1950 als amerikanischer Bürger in New York. Sein Vater Albert Weill aus Kippenheim war von 1893 bis 1898 Kantor der jüdischen Gemeinde in Eichstetten, bevor die Familie nach Dessau zog.

Die Freiburger Sopranistin Dorothea Rieger wird – am Klavier begleitet von Anna Panagopoulos – Lieder aus Kurt Weills drei Lebensabschnitten und Schaffensperioden präsentieren: Deutsche Lieder aus Berlin bis 1933, dem Jahr der Flucht nach Paris, französische Chansons im Exil bis
1935 und amerikanisch-englische Songs aus seiner neuen Heimat USA.

Weill verfügte über eine kontrastreiche Musiksprache, die in den jeweiligen Ländern seiner Lebensstationen ihre eigene Prägung annahm. Sie erstaunt durch eine Vielseitigkeit, in der Avantgarde und Assimilation miteinander verbunden sind. In Deutschland wurde Kurt Weill durch seine Zusammenarbeit mit Bertold Brecht populär („Dreigroschenoper“). Er war mit Lotte Lenya verheiratet.

Dorothea Rieger, lyrischer Sopran, war zehn Jahre künstlerische Leiterin der Konzertreihe „Kammermusik in der Kurseelsorge“in Badenweiler und zehn Jahre künstlerische Leiterin der Konzertreihe „Kammermusik im Café Mozart“ in Freiburg.Derzeit leitet sie die monatlichen Serenaden im Saal und auf dem Kirchplatz der Evangelischen Kreuzkirche in Freiburg.

Die Pianistin Anna Panagopoulos aus Athen begleitet am Klavier. Neben häufig gespielten Klavierwerken gilt ihre Liebe auch unbekannteren und vernachlässigten Meisterstücken. Die Moderation ihrer Konzerte ist der Künstlerin ein wichtiges Anliegen. Dabei stellt sie einen sehr persönlichen Kontakt zum Publikum her und erklärt die Kompositionen.

Dienstag, 16. April, 19 Uhr
Teschemacher-Saal des Simon-Veit-Haus
Kirchstraße 11, Emmendingen
Eintritt frei – Spenden erbeten

Sulzburg Ehemalige Synagoge innen

Sulzburg: Konzert mit Yankeles – Klezmer Music

Klezmer, Balkanmusik und Eigenkompositionen präsentieren die Yankeles – mit Geschichten mitten aus der Seele kunstvoll verwoben zu einem Erzähl- dickicht, in das wir Sie gerne entführen möchten Einen kurzen Blick hat Yankeles uns werfen lassen – ganz kurz nur. Tief hinein. In das Innerste. Ebendort entstehen die märchenhaften musikalischen Erzählungen der Gruppe, die sich 2012 an der Freiburger Musikhochschule gründete.

Sonntag, 14. April, 19 Uhr
Ehemalige Synagoge Sulzburg,
Gustav-Weil-Straße 18, 79295 Sulzburg
Karten können unter vorbestellt werden
Die Abendkasse öffnet um 18 Uhr

Emmendingen-Simon-Veit-Haus

Emmendingen: Dokumentarfilm – „Himmlers geraubte Kinder“

Kinderraub ist aktueller denn je. Wie russische Krieger heute in der Ukraine, raubten die Nazis
während des 2. Weltkrieges in besetzten Gebieten wie Slowenien, Polen und Russland zwischen
50.000 bis 200.000 Kinder, die dem Menschenbild der Nazis entsprachen: blond, blauäugig,
„arisch“. Sie galten als „gewünschter“ Bevölkerungszuwachs. Die Kinder wurden auf offener
Straße entführt oder kamen aus Lagern, waren Waisen, deren Eltern im Widerstand waren und
von Nazis erschossen worden waren. Dieses Kriegsverbrechen gilt völkerrechtlich als Genozid.
Die Bundesregierung in Deutschland will keine Entschädigung an die Opfer leisten, dafür zahlt
sie bis heute an Himmlers SS-Schergen eine sogenannte „Kriegsopferrente“.

Donnerstag 21. März, 19:15 Uhr
Maja-Kino, Steinstraße 2, 79312 Emmendingen
Filmvorführung mit anschließendem Filmgespräch

Emmendingen: „Emmendingen steht auf“ – Kundgebung für Frieden, Menschenwürde und Demokratie

Der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen unterstützt als Teil eines breiten Bündnisses die Kundgebung „Emmendingen steht auf für Frieden, Menschenwürde, Demokratie“ in Emmendingen.
Das Rahmenprogramm der Kundgebung wird aus kurzen Reden und musikalischen Beiträgen von regionalen Musiker*innen bestehen.

Sonntag, 10. März, 15 Uhr
Marktplatz Emmendingen
Kundgebung

Kippenheim: Eröffnung der Ausstellung:“…von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“. Fotografien zur Deportation der badischen Jüdinnen und Juden nach Gurs im Oktober 1940

Erstmals werden in der von Florian Hellberg und Jürgen Stude kuratierten Ausstellung alle bislang bekannten Aufnahmen aus Baden (Bretten, Bruchsal, Gailingen, Kippenheim, Lörrach, Tauberbischofsheim und Weingarten) gemeinsam gezeigt.

Am 22. Oktober 1940 wurden über 6.400 badische und saarpfälzische Jüdinnen und Juden im Auftrag der NSDAP-Gauleiter Robert Wagner und Josef Bürckel abgeholt und nach Frankreich verschleppt. Mancherorts in Baden wurde fotografiert, in Bruchsal sogar gefilmt. Ganz entschieden widersprechen diese visuellen Zeugnisse der Aussage des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD Reinhard Heydrich, wonach die Deportation der sogenannten Wagner-Bürckel-Aktion „von der Bevölkerung kaum wahrgenommen“ worden sei.

Donnerstag, 29. Februar, 18:00 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim, Poststraße 17
Ausstellungseröffnung
Eintritt frei – Spenden erwünscht