Emmendingen: Wechselausstellung „Ez Chajim Hi“

Neue Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen vom 07.09.25 bis 30.11.2025
 
„EZ CHAJIM HI – Ein Baum des Lebens ist sie …“ (Sprüche 3,18) – Ein_Blick in die Kunst des Toraschmucks
 
Zum Motto des Europäischen Tags der Jüdischen Kultur, people of the book, startete am 7. September 2025 eine neue Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen. Auch mit den hohen, jüdischen Feiertagen verliert das Thema nicht an Aktualität.
 
Die neue Wechselausstellung im Jüdischen Museum Emmendingen widmet sich der Kunst des Toraschmucks, der Tora, DEM Buch schlechthin – den fünf Büchern Mose, die auf eine Pergamentrolle geschrieben hinter dem Vorgang im Schrank der Synagoge stehen.
 
Tora bedeutet „Lehre“ oder „Weisung“. Sie steht im Zentrum jüdisch, religiösen Lebens und wird in der Liturgie mit einem Baum des Lebens verglichen. Die beiden Holzstäbe, auf die das Pergament mit den hebräischen Worten der Tora gerollt ist, heissen „Ezej Chajim – Bäume des Lebens“. Auf diese werden meist metallene Aufsetzer gesetzt, die oft die Form von Granatäpfeln haben und von Glöckchen geziert werden. Diese wie auch die Farbe des Toramantels und die Toraschilder erinnern an die Kleider des Hohepriesters im schon seit 2000 Jahren zerstörten Tempel in Jerusalem. Die Ausstellung zeigt weiter verzierte Wickelbänder, mit der die Torarolle unter dem Mantel gehalten wird. Die mit Namen und Geburtsdaten verzierten Bänder wurden bei der Renovierung der ehemaligen Synagoge in Bad Mingolsheim in einer Wandkammer auf der Frauenempore entdeckt. Die Synagoge ist heute ein Wohnhaus. Dieser Fund allein ist schon etwas besonderes.
 
Den Bogen zur Gegenwart spannen die Einladungskarten zur Bar und Bat Mizwa, sowohl von Jungen und Mädchen der heutigen Jüdischen Gemeinde Emmendingen, als auch von Urenkeln ehemaliger Emmendinger Juden, die vor den Nationalsozialisten flüchten mussten und heute in Israel leben. Ein T-Shirt der Familie Weiss, ehemals Schwarz, von September 2025 erinnert an den jährlichen Besuch der Nachfahren aus Israel. Es hängt auf einem Bügel des ehemaligen Warenhauses S. Knopf aus Freiburg.
 
Wie eng Vergangenheit und Gegenwart beieinander liegen wird hier spürbar.
 
Auch die Gesetze in der Tora sind nicht alt und fern, sondern sehr aktuell und werden mit der Installation von stilisierten Baumblättern im Museumsgarten in Erinnerung gerufen.
 
Die weisen und mahnenden Worte in den Bäumen leiten die BesucherInnen entlang des Pfades in die Ausstellung zu den liturgischen Gesängen des Rabbiners der Jüdischen Gemeinde Emmendingen, Rabbiner Yaakov Yosef Yudkowsky: „Ez Chajim hi!“

07.09.2025 bis 30.11.2025
Jüdisches Museum Emmendingen,
Schlossplatz 7, 79312 Emmendingen

Webtalk: Im Zweiten Weltkrieg über den Rhein. Badische Siedler im Elsass.

Die von den Nationalsozialist:innen erzwungene Stärkung der „Volksgemeinschaft“ bedeutete auch in Freiburg und in der Region die Verdrängung und Verfolgung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll an Beispielen untersucht werden, wie weit die beteiligten Akteur:innen und die Stadt Freiburg ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet haben. Die Webtalks beleuchten die NS-Zeit aus unterschiedlichsten Perspektiven und fragen nach den – teilweise unvollständigen oder widersprüchlichen – „Erinnerungsfiguren“ (Jan Assmann), die das Selbstverständnis und die Erinnerungskultur in Freiburg und der Region bis heute maßgeblich prägen.

Am 5. November zum Thema: Im Zweiten Weltkrieg über den Rhein. Badische Siedler im Elsass.
Mit Claudius Heitz, Historiker und Lehrer mit Schüler:innen der Geschichts-AG des Kollegs St. Sebastian,
Stegen

Moderation: Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums
Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg
Jost Großpietsch, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und
Gedenkinitiativen in Baden-Württemberg (LAGG)

Link zur Teilnahme: https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq

Mittwoch, 5. November 2025
20:15 Uhr
Digital bei BigBlueButton

Emmendingen: Lesung und Gespräch mit Anke Heimberg M.A., Berlin

„Das Sichere war unsicher geworden und das Unsichere allein sicher“
Victoria Wolff und ihr Roman „Gast in der Heimat“

Die Autorin, 1903 in Heilbronn geboren und seit 1933 selbst im Exil, zeigt in ihrem Roman auf, wie Propaganda, Ideologie und Fanatismus allmählich in den Alltag allen gesellschaftlichen Lebens eindringen – ein Prozess von erschreckender Aktualität. 1935 in Amsterdam erschienen, 1936 in NS-Deutschland indiziert und verboten, wurde der Roman erst 2021 neu aufgelegt.

Donnerstag, 6. November 2025
19:30 Uhr
Gemeindezentrum St. Bonifatius,
Markgraf-Jacob-Allee 2,
79312 Emmendingen

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Lesenachmittag für Kinder „Ich bin ein Stern“ – als Kind im Konzentrationslager

Die in Kippenheim geborene Inge Auerbacher war sieben Jahre alt, als sie mit ihren Eltern ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt wurde. Wie sie diese Zeit erlebte und wie sie sie überlebte, schildert sie eindringlich in ihrem Buch „Ich bin ein Stern“. Der bekannte Psychologe Bruno Bettelheim sagt darüber: „Dieser autobiographische Bericht ist tief bewegend und wahrheitsgetreu … Mir fällt kein anderes Buch zu dem Thema ein, das ich für diese Altersgruppe so empfehlen könnte wie dieses.“ Andrea Welz wird aus dem Buch vorlesen, davon erzählen und gemeinsam mit den Kindern über das Gehörte ins Gespräch kommen. Dazu werden auch Bilder aus Inge Auerbachers Kindheit in Kippenheim gezeigt
Herzlich eingeladen sind Grundschulkinder ab der 3. Klasse – gerne in Begleitung ihrer Eltern.

Sonntag, 9. November 2025
15:00 Uhr
Ehemalige Synagoge Kippenheim
Poststraße 18
77971 Kippenheim

Emmendingen: Gedenken an die Zerstörung der Emmendinger Synagoge im Zuge des Novemberpogroms

Die Stadt Emmendingen, die Jüdische Gemeinde Emmendingen K.d.ö.R. und der Verein für jüdische Geschichte und Kultur Emmendingen e. V. laden dazu ein, der Zerstörung der Emmendinger Synagoge, der Verwüstung des Israelitischen Gemeindehauses und der beiden jüdischen Friedhöfe sowie der Deportation der männlichen jüdischen Bevölkerung ins KZ Dachau im Zuge des Novemberpogroms 1938 zu gedenken.
Mit musikalischer Umrahmung.

Montag, 10.11.2025
17:00 Uhr
Schlossplatz/Platz der ehemaligen Synagoge
Emmendingen

Emmendingen: Filmvorführung „Das Ungesagte“

Viele Deutsche, die das „Dritte Reich“ unterstützt hatten, schwiegen nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges über ihre Erlebnisse. Das Thema blieb in den Familien ein Tabu. Die sehr ehrlichen Zeitzeugenaussagen darüber, wie sie die NS-Propaganda zunächst falsch eingeschätzt und als
etwas Positives empfunden hatten, um erst mit der Zeit den Schrecken zu erkennen, machen den Film zu einer Mahnung von größter Aktualität. Die Filmdokumentation lässt auch deutsch-jüdische Überlebende zu Wort kommen und vermittelt einen vielschichtigen Einblick in das kollektive Unbewusstsein Deutschlands und die Mechanismen der jahrzehntelangen Verdrängung.

Montag, 10.11.2025
19:00 Uhr
CineMaja,
Steinstraße 2/2, 79312 Emmendingen
Ticket: 11€

Außenansicht des Dokumentationszentrums Nationalsozialismus in Freiburg

Freiburg: Feierband-Führung „Hinter den Kulissen“

Wie veränderte sich die Freiburger Medienlandschaft ab 1933? Welche Rolle spielte Propaganda für die Etablierung der Diktatur? Diesen Fragen geht die wissenschaftliche Mitarbeiterin Caroline Klemm nach und bietet Einblicke in die Dauerausstellung.

Die Teilnahme ist kostenfrei. Die Teilnahmezahl ist begrenzt. Wenn Sie sich ein Gratisticket buchen, können Sie garantiert an der Führung teilnehmen. Gratis-Tickets gibt’s im Online-Shop

Dienstag, 11.11.2025
17:30 Uhr bis 18:00 Uhr
NS-Dokumentationszentrum
Rotteckrick 14, 79098 Freiburg

Webtalk: Exil Türkei, 1933-1945: Erinnerungen an vertriebene Wissenschaftler:innen der Universität Freiburg in der Zeit des Nationalsozialismus

Die von den Nationalsozialist:innen erzwungene Stärkung der „Volksgemeinschaft“ bedeutete auch in Freiburg und in der Region die Verdrängung und Verfolgung verschiedener Bevölkerungsgruppen. Mehr als ein Dreivierteljahrhundert nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs soll an Beispielen untersucht werden, wie weit die beteiligten Akteur:innen und die Stadt Freiburg ihre Vergangenheit im Nationalsozialismus aufgearbeitet haben. Die Webtalks beleuchten die NS-Zeit aus unterschiedlichsten Perspektiven und fragen nach den – teilweise unvollständigen oder widersprüchlichen – „Erinnerungsfiguren“ (Jan Assmann), die das Selbstverständnis und die Erinnerungskultur in Freiburg und der Region bis heute maßgeblich prägen.

Am 12. November zum Thema: Exil Türkei, 1933-1945: Erinnerungen an vertriebene Wissenschaftler:innen der Universität Freiburg
in der Zeit des Nationalsozialismus.
Mit Dr. Ercüment Çelik, Soziologe mit den Forschungsschwerpunkten der Arbeits-und Entwicklungssoziologie
sowie Wissenszirkulation zwischen Europa und dem Globalen Süden an der Universität Freiburg

Moderation: Julia Wolrab, wissenschaftliche Leiterin des Dokumentationszentrums
Nationalsozialismus der Städtischen Museen Freiburg
Jost Großpietsch, Landesarbeitsgemeinschaft der Gedenkstätten und
Gedenkinitiativen in Baden-Württemberg (LAGG)

Link zur Teilnahme: https://meet.freiburg.de/b/jul-dnq-rkm-soq

Mittwoch, 12. November 2025
20:15 Uhr
digital bei BigBlueButton

ehemalige Synangoge Kippenheim

Kippenheim: Exkursion ins Exilarchiv Frankfurt

Herzliche Einladung zu einer Exkursion nach Frankfurt ins Deutsche Exilarchiv ein, wo eine Dauerausstellung den Überlebenden Kurt Salomon Maier und Inge Auerbacher gewidmet ist. Das besondere an der Ausstellung ist, dass neben den gezeigten Objekten und Dokumenten, beide Zeitzeugen die an sie gerichteten Fragen virtuell mit Hilfe einer KI beantworten.

Im Anschluss besuchen wir das Jüdische Museum Frankfurt.

Das Foto zeigt Inge Auerbacher und Dr. Kurt Salomon Maier bei einem 5tägigen digitalen interaktiven Interview, bei denen sie 900 Fragen beantworteten.

Info und Kontake: Jürgen Stude: ; Tel.: 07807-957612